Mit mentaler Stärke durch das Studium
Jeder kennt es: Die Klausurenphase ist in Sichtweite, die Abgaben vermehren sich und auf der Arbeit quillt das E-Mail-Postfach über. Aus allen Ecken prasseln Erwartungen auf uns ein und dann fällt auf, Zeit für Freizeitbeschäftigung muss ebenfalls untergebracht werden. Stress entsteht.
Uns ist allen bewusst, dass Stress ein Begleiter ist, dem wir nicht vollständig aus dem Weg gehen können. Kurzzeitigen Stress zu erleben ist völlig normal, doch ab wann wird dieser zu einem Problem?
Genau dann, wenn das gelegentliche Auftreten sich zu ganzen Stressphasen entwickelt und daraus ein Dauerstress entsteht. Das wird problematisch, wenn der Stress unentdeckt bleibt und nicht abgebaut wird. Dies kann schwerwiegende psychische und körperliche Folgen nach sich ziehen. Grundsätzlich entsteht durch langanhaltenden Stress ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen. Deshalb ist es wichtig, auf sich zu achten und zu lernen, dass die persönliche Grenze nicht überschritten werden darf.
Gerade im Studium ist Stress allgegenwärtig. Dies zeigt eine Studierendenbefragung des deutschen Bildungsministeriums: 63,7 % der Befragten fühlten sich im Jahre 2021 innerhalb des Befragungszeitraumes gestresst.
Selbst nach der Corona-Pandemie bleibt die Zahl erhöht. Zwei Drittel der Studierenden leiden weiterhin unter Erschöpfung durch Stress.
Mentale Gesundheit im Studium – die Balance finden
Unsere mentale Gesundheit beeinflusst die Art und Weise, wie wir uns fühlen, denken und handeln. Ob emotionale Stabilität, Problemlösefähigkeit, soziale Beziehungen oder der Erfolg im Beruf – alles geht Hand in Hand. Besonders im Studium, wenn Schlafmangel und Druck Überhand nehmen, sinkt unsere Leistungsfähigkeit und unser eigenes Wohlbefinden wird negativ beeinflusst. Was kannst du tun, damit dies gar nicht erst passiert? Nimm dir bewusst Zeit für Pausen, hinterfrage deine Erwartungen und gönn dir regelmäßige Auszeiten für deine Hobbies und Freunde. Denn nur, wenn du gut auf dich selbst achtest, kannst du eine gesunde Balance zwischen Unistress und deinem Wohlbefinden herstellen. Deine mentale Gesundheit sollte immer Priorität haben – geh lieber einen Schritt zurück als unbedacht nach vorn. „Um Stress abzubauen, ist es wichtig, Tempo herauszunehmen“ Günther Pauli Diplom-Pädagoge.
Mit Stress richtig umzugehen ist allerdings ein individueller Lernprozess, den Jede*r für sich durchleben muss. Deshalb gibt es keine einheitliche Lösung Stress im Leben zu reduzieren. Es haben sich dennoch einige Methoden bewährt, nachhaltig das Ausschütten vom Stresshormon Cortisol zu mindern. Welche dieser Methoden dir am besten helfen und dich entspannen, musst du selbst herausfinden. Um den Einstieg zu erleichtern, folgen erste Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst.
Achtsamkeit, Entspannung, Akzeptanz
Tipp 1 Ein organisierter und strukturierter Alltag kann dir helfen, die vielen Herausforderungen deines Studiums zu meistern und selbstgemachten Stress vorzubeugen. Planung ist deshalb essenziell. Versuch ein Gespür für Zeitmanagement zu bekommen, um dir deinen Studiumsalltag zu erleichtern. Dafür können unter anderem Onlinetools genutzt werden, damit du deine To-Do’s immer im Blick behältst. Bau dir eine eigene Routine und setz dir gesunde Grenzen.
Tipp 2 Nimm dir Zeit zum Ruhen. Damit sich Anspannungen lösen und das Nervensystem herunterfährt, solltest du gezielt Entspannungsübungen in den Alltag integrieren. Zum Beispiel können Yoga, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training dafür angewendet werden. Yoga setzt zusätzlich einen Schwerpunkt auf die Atmung, wodurch du Achtsamkeit trainierst. Hierbei geht es nicht darum, etwas perfekt zu machen, sondern den Fokus auf das Hier und Jetzt zu lenken. Ähnlich wie bei Meditation oder Atemübungen. Mithilfe dieser Praktiken können wir uns auf den Moment fokussieren und damit jeglichen Gedankenspiralen entfliehen, die für unseren Stress sorgen können. Nicht verzagen, wenn dir die ersten Übungen schwerfallen. Bleibe dabei und versuche dich jedes Mal darauf einzulassen.
Tipp 3 Eine der einfachsten und zugleich schwierigsten Aufgaben ist die Akzeptanz. Wenn du gestresst bist und merkst, dass dich eine oder mehrere Situationen derzeit belasten, dann akzeptiere dies. Verleugnung bringt dir keinen positiven Effekt. Erinnere dich an die Möglichkeiten, wie du Entspannen kannst und komm zur Ruhe. Dann kannst du dir eine klare Strategie überlegen, den Stress nachhaltig zu reduzieren.
Buchempfehlungen
Wie wir wissen, ist Stress nicht gleich Stress: Für Jede*n fühlt es sich anders an und Jede*r geht anders damit um. Um dir einen tieferen Einblick in die umfangreiche Thematik zu geben, empfehle ich dir ein paar spannende Bücher, die nicht unterschiedlicher sein können. Doch eins haben sie gemeinsam: Sie sollen dir helfen, ein besseres Bewusstsein für dich selbst und dein Stressempfinden zu entwickeln.
Atomic Habits: An Easy & Proven Way to Build Good Habits & Break Bad Ones, James Clear
When the Body Says No: The Cost of Hidden Stress, Gabor Maté
Four Thousand Weeks: Time Management for Mortals, Oliver Burkeman
Stress: The Psychology of Managing Pressure, D.K. Publishing
Podcast Empfehlung
Meine persönliche Empfehlung ist der Podcast „KommklarDigga – dein letzter Selfhelp Podcast“ von Jonas Shahin. Dieser umfasst Thematiken wie Selbstoptimierung, Selbstbestimmung sowie Mental Overload oder Burnout. Er zeigt interessante und spannende Einblicke auf, die dich zum Nachdenken anregen und dich daran erinnern, dass du mit all deinen Lebensfragen nicht allein bist. Meditieren wolltest du schon immer mal ausprobieren, aber du weißt nicht, wo du anfangen sollst, dann gibt dir Jonas eine Starthilfe und begleitet dich mit geführten Meditationen.
Mental Health & BHT
Wenn dir Bücher zu kryptisch sind, Podcasts zu langweilig und Mediation absolut nicht dein Ding ist, dann kannst du ganz einfach auf unsere Hochschule zurückgreifen, denn die BHT bietet im Kontext mentale Gesundheit zahlreiche Workshops an. Wenn Problemstellungen wie Stressmanagement dich interessieren, bist du dort genau richtig. Wirf unbedingt einen Blick in die Angebote des Career Service und Schreiblabor. Die Mitarbeitenden freuen sich immer, Hilfeleistungen geben zu können. Alle weiteren Informationen findest du auf unserer BHT Website im Bereich Studierendenservice. Über den dort verwiesenen Veranstaltungsmanager kannst du Workshop Angebote einsehen und dich anmelden. [Bild 3]
Um informiert zu bleiben, melde dich für den Newsletter des Career Service an oder ganz einfach: Schau auf dem Instagram Kanal der BHT vorbei.
Mentale Stärke im Alltag
Eins ist klar geworden: Die mentale Gesundheit und damit unser eigenes Wohlbefinden ist essenziell, um den turbulenten Alltag zwischen Studium und Arbeit zu meistern. Je früher du lernst, gut auf dich selbst zu achten, desto entspannter und erfolgreicher wirst du mit Herausforderungen umgehen können. Scheu dich nicht, dir Stress einzugestehen und mit Freund*innen oder Kolleg*innen über dein Empfinden zu reden. Allein dieser Austausch kann dir wertvolle Einblicke und weitere Tipps geben.
Denk immer daran, dass du mit Struktur im Alltag, regelmäßiger Bewegung, Entspannung und einem unterstützenden Netzwerk viel für dein Wohlbefinden tun kannst.
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