Das Alumni Magazin des Studiengangs Druck- und Medientechnik


Zu Besuch bei Studierenden

Ein Blick hinter die Kulissen:
Sophia Grazia De Rosa (24), Markus Duvenhage (24) und Tobias Cieslik (20) im Interview

Es ist immer wieder spannend Menschen bei sich zuhause zu besuchen und dadurch einen tieferen Einblick in ihr Leben zu bekommen. Gerade bei Studierenden mit ganz verschiedenen Hintergründen. Die Wohnungen bzw. Zimmer sind dabei ein Spiegel Ihrer Persönlichkeit, ihrer Kultur, ihrer Nationalität und ihrer (Studien-) Interessen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und lernen die Studierenden und ihre Lebenswege besser kennen.

Wie spiegelt dein Wohnraum deine Persönlichkeit und deinen Alltag als Studentin wider?

Sophia Grazia de Rosa: „Ich denke mein Wohnraum spiegelt meine Persönlichkeit und meinen Alltag als Studentin so wider, dass ich (…) auf jeden Fall eine Neigung zur Chaotik habe, aber auch ein lebhafter und positiver Mensch bin. Ich finde man kann auch sehr gut sehen, dass ich ein sehr farbenfroher Mensch bin und auch manchmal faul sein kann, wenn man mein Zimmer genauer anschaut. Aber ist das nicht jeder mal?”

Was ist dein Lieblingsplatz oder -Gegenstand in deinem Zuhause, und warum ist er dir besonders wichtig?

„Ich denke mein Lieblingsplatz ist das Wohnzimmer, weil es für mich die Zusammenkunft meiner Familie, insbesondere meiner Eltern, bedeutet. Viele junge Menschen würden wahrscheinlich ihr eigenes Zimmer wählen, doch für mich vermittelt das Wohnzimmer ein Gefühl von Geborgenheit und Gemeinsamkeit. In einer Lebensphase, in der man als junger Mensch oft nach Privatsphäre sucht und vielleicht auch mal von den Eltern genervt ist, schätze ich diese gemeinsamen Momente umso mehr. Man weiß schließlich nie, wie viel Zeit man noch mit seinen Eltern hat – und genau deshalb sollte man jede Sekunde davon genießen. Das liegt vielleicht auch an meinen italienischen Wurzeln. La Famiglia ist da eben total wichtig…“

Wie hilft dir dein Studium dabei, dich persönlich weiterzuentwickeln und deine beruflichen Ziele zu erreichen?

„Ich bin überzeugt davon, dass sich mein persönliches „Ich“ durch mein Studium der Rehabilitationspädagogik kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei lerne ich, besser mit Menschen aller Art umzugehen und werde dafür sensibilisiert, dass Menschen mit Beeinträchtigungen weder hilflos sind noch in der Gesellschaft vergessen werden sollten – nur weil sie nicht den gängigen Normvorstellungen entsprechen. Die Arbeit mit Menschen erfüllt mich mit Freude und bringt mich meinem Ziel näher, anderen zu helfen – insbesondere jenen, die von der Gesellschaft nicht akzeptiert oder als „nicht normal“ betrachtet werden und es im Leben schwerer haben. Mein Ziel ist es, eine berufliche Richtung einzuschlagen, die Therapie mit Tieren beinhaltet. Diese Form der Unterstützung kann Menschen helfen, die Beeinträchtigungen beim Gehen oder psychische Probleme haben.“

Nach welchem Motto lebst du?

„Ich will damit ausdrücken, dass ich selbst auch inmitten von Unsicherheiten oder Turbulenzen meinen persönlichen Weg einschlage. Oder beziehen wir es einmal auf mein Zimmer, auch zwischen Unordnung und Unvollkommenheit den Durchblick behalte.“

Wenn dein aktuelles Leben als Studentin ein Film wäre, welchen Titel würde er tragen und warum?

„Wäre mein Leben als Studentin ein Film, würde es den Titel „Wann kommt meine Zeit?“ tragen. Mit diesem Satz möchte ich Gefühle und Situationen ausdrücken, die vermutlich jeder junge Mensch einmal oder sogar mehrfach im Leben durchlebt – so wie ich. Ich denke dabei an Momente, in denen ich mich frage: Wann kommt die Zeit, in der ich mich wirklich verliebe und diese Liebe erwidert wird? Wann kommt der Moment, in dem ich mein Leben genauso leben kann, wie ich es mir immer vorgestellt habe? Oder auch: Wann kommt die Zeit, in der ich ehrlich sagen kann, dass ich wirklich glücklich bin? Und natürlich „Wann kommt die Zeit auszuziehen?“ Gerade in meinen Mittzwanzigern empfinde ich es als besonders schwierig, „meine Zeit“ zu finden und mich nicht zu sehr mit anderen zu vergleichen. Doch ich glaube, dass es genau diese Phasen der Ungewissheit sind, die mich wachsen lassen und mich auf den Weg zu meiner eigenen Zeit führen.“

How does your living space reflect your personality and daily life as a student?

Markus Duvenhagen: “Chaos. My room and the flat are chaos and my life since moving from Namibia to Berlin has been pretty similar. I say that with a smile on my face though. I thrive in chaos. Maybe that is a big red siren for undiagnosed ADHD, but when life gets too boring and stable, I start to freak out. Or I used to at least, I’ve been working on this a bit. Dealing with my stress in better ways and finding healthier coping mechanisms.”

What’s your favourite spot or item in your home, and why is it special to you?

“The shower probably. I have to shower in the morning otherwise I just can’t manage to wake up for the day. I admittedly shower longer than I’m supposed to, but this is basically my meditation time or the closest I get to meditative practices. I get a lot of good ideas in the shower, and I plan out my day there.”

How do you see your studies contributing to your personal growth and future career goals?

“Design thinking is probably the best addition to my life that originated from my studies here in Berlin. Research plays a big role in my line of design, and I’ve learned how to apply this to all of my projects and personal tasks. Before making any decisions, I like to do some research first, then deciding how to frame my problem, coming up with a few different plans and then full-sending the best one.”

What is the motto you live by?

“I’m in Berlin doing my own thing proving to a few people that I can do what was once said to be impossible. I don’t like to be told what to do, and I definitely don’t like to be told that something is impossible for me. I get this urge to prove that I can then. Maybe the motto “delulu is the solulu” would be a little healthier, but if I have to be fully honest with myself this first holds more truth about my motivations and where I draw my energy from.”

If your current life as a student were a movie, what would the title be, and why?

“Deutschland, Beware!” Because I’m in Deutschland and ready to send it. I’m almost done with my Interaction Design studies and ready to make some cool things happen in the next year with friends and other creatives. Let’s see I guess. There’s this old rock band from Zambia called WITCH that is actually an acronym for “We Intend To Cause Havoc” which perfectly portrays the vibe I’m trying to create.”

Wie spiegelt dein Wohnraum deine Persönlichkeit und deinen Alltag als Student wider?

Tobias Cieslik: „Durch die Vielfalt in dieser Wohnung vielleicht. Ich könnte mir vorstellen, dass man beim ersten Betreten der Wohnung, einen eher aufgeräumten Eindruck bekommt. Wenn man allerdings tiefer schaut, findet man auch Chaos und zahlreiche Facetten die man zuerst gar nicht bemerkt hat. Genauso würde ich sagen, spiegelt meine Wohnung mich wider. Ich wirke sortiert und gefasst, aber es liegt so viel mehr unter der ersten Fassade. Zumindest haben mir das viele Leute gesagt.“

Was ist dein Lieblingsplatz oder -gegenstand in deinem Zuhause, und warum ist er dir besonders wichtig?

„Das muss tatsächlich die grüne Lampe auf meinem Esstisch sein. Ich habe sie kurz nachdem ich eingezogen bin, natürlich, auf einem Flohmarkt gefunden. Ist vielleicht bis heute immer noch mein Lieblingsfund. Ich schreibe oft unter ihrem Licht oder sitze einfach und denke nach. Sie hat eine beruhigende Wirkung auf mich und passt sich perfekt ins Zimmer ein.“

Wie hilft dir dein Studium dabei, dich persönlich weiterzuentwickeln und deine beruflichen Ziele zu erreichen?

„Als Student der Kommunikationswissenschaften und der Philosophie, bin ich von Neugier geprägt, welche mich täglich dazu veranlasst neue Fragen zu stellen und nichts einfach so stehen zu lassen, wie es anscheinend ist. Das ist Segen und Fluch zugleich, bietet aber auch extrem viel Raum zur persönlichen Weiterentwicklung. Nebenbei tut es gut zu wissen, dass genau Menschen mit diesen Kompetenzen in vielen Bereichen der Berufswelt gesucht werden. Mein Ziel ist es Journalist zu werden und die richtigen Fragen zu stellen.“

Nach welchem Motto lebst du?

Wenn dein aktuelles Leben als Student ein Film wäre, welchen Titel würde er tragen und warum?

„Trying to get free. Verfolgen wir nicht alle unsere Träume nur um eines Tages die Süße der Unabhängigkeit, der Freiheit zu kosten?“

Text, Interview und Bilder: Greta Elzer

„Fuck you, watch this!“

Comments

Schreibe einen Kommentar